»Ich möchte alle engagierten und motivierten Frauen ermutigen, für ihre beruflichen Ziele und privaten Wünsche einzustehen. Ich bin mir sicher, gemeinsam erreichen wir das ambitionierte MBDA-Ziel von 30% Frauenanteil in unserer Belegschaft bis 2030.« — Manon, Head of Finance Battlefield & German Portfolio

Ich heiße Manon und unterstütze seit 1. Januar 2023 als Head of Finance Battlefield & German Portfolio das MBDA-Finanzteam. Dabei ist die MBDA Deutschland kein Neuland für mich, neben weiteren Positionen im Konzern war ich zuletzt als Director Business & Administration bei unserer Beteiligungsfirma RAMSYS (RAM-System GmbH) in Ottobrunn tätig. Frauen in Führungspositionen sind immer noch die Ausnahme, speziell in der Verteidigungsindustrie. Ich möchte Ihnen gerne einen Einblick in meinen Werdegang geben und damit Mut machen auch als Frau die Karriereleiter zu erklimmen.

Die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie ist mein Zuhause, aber in die Finanz- und Vertriebswelt bin ich erst hineingewachsen. Schon während meiner Schulzeit arbeitete ich nebenbei im Vertrieb eines mittelständischen Industrieunternehmens im Schreibbüro. So richtig Klick gemacht hat es dann während meines Dualen Studiums bei DaimlerBenz Aerospace (DASA) im Geschäftsbereich Apparate. Hier bekam ich die Möglichkeit, die HOT und MILAN Verhandlungen mit zu verfolgen. Ich war begeistert von meiner Ausbilderin und fortan Feuer und Flamme einmal Projektkauffrau zu werden. Die Mischung aus Zahlen und Verträgen reizt mich. Projektkaufleute sind Allrounder, sie müssen nicht nur zahlenaffin sein, sondern auch Interesse an Accounting und Vertragskonditionen haben sowie Verhandlungsgeschick und Verständnis für die Zwänge unserer Kunden mitbringen. Genau diese Vielseitigkeit und Abwechslung fasziniert mich, man lernt nie aus.

Als Berufseinsteigerin bei der LFK-Lenkflugkörpersysteme GmbH (LFK) wurde mir dann die kaufmännische Betreuung von FuT-Studien, FFE und das Kostenstellencontrolling von einigen Entwicklungsabteilungen übertragen. Als die damalige LFK ihr Restrukturierungsprojekt ins Leben rief, unterstützte ich das Kernteam als Controllerin. Nach Abschluss dieses sehr lehrreichen internen Projektes gehörte ich zu den ersten Mitarbeitenden, die von Unterschleißheim nach Schrobenhausen umzogen, um hier den Serienaufbau TAURUS kaufmännisch zu betreuen.

In der Mitte meiner 20iger wurde ich als Projektkauffrau mit Expertise im militärischen Bereich zu den Raumfahrern bei Astrium in Ottobrunn vermittelt. Die folgenden 10 Jahre im kaufmännischen Bereich und im strategischen Business Development waren eine sehr prägende Zeit. Ich durfte als junge Frau komplexe Angebotsvorhaben wirtschaftlich verantworten, Verhandlungen in kargen Kasernen führen und Public Private Partnerships (PPP) strukturieren. Ein großer Meilenstein und definitiv eine berufliche Feuerprobe war der erfolgreich gewonnene Prestigeauftrag für das Satellitenkommunikationssystem der Bundeswehr, SATCOMBw – Stufe 2. Daraufhin wartete auch schon das nächste große Projekt, das European Data Relay Satellite System (EDRS), auf mich. EDRS war eine große technische und kommerzielle Herausforderung, die wir mit einem stabilen Business Case und vielen Verhandlungen mit der europäischen Kommission in Brüssel, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erfolgreich meisterten. Vom Business Case zur Entwicklung, zum Vertrag und nun fliegt das Laserkommunikationssystem durch den Orbit.

Die darauffolgenden 4 Jahre übernahm ich die Position Head of Commercial & Contracts für die Division Electronics bei Airbus Defence and Space und integrierte Vertragsmanager und Kaufleute von ehemals Astrium und Cassidian in ein europäisches Team. Ich wurde dann auf die für mich sehr interessante Vakanz des Director Business & Administration bei RAMSYS aufmerksam gemacht. Die herausfordernde Konstellation der RAM-Systems GmbH spornte mich an. Ich wollte erleben, was das Rezept für eine seit Jahrzehnten so erfolgreiche Partnerschaft zwischen Deutschland und USA auf Regierungs- und Industrieebene ist. Einerseits die enge Zusammenarbeit der RAMSYS mit dem US-Partner Raytheon Technologies (RTX) auf Augenhöhe bei der Entwicklung, Produktion und stetigen Systemverbesserung des RAM-Schiffsverteidigungswaffensystems. Und andererseits das Miteinander der beiden sonst in Konkurrenz stehenden und wichtigsten Industriepartner in Deutschland, Diehl Defence und MBDA Deutschland, als Gesellschafter der RAM-System GmbH. Im Übrigen sind unsere amerikanischen Kollegen im Punkto Frauen in Führungspositionen eindeutig weiter. Der höchste Rang im RAM Steering Committee wird von der US Navy mit einer Admirälin besetzt und auch bei RTX entscheidet eine Frau.

Zugegebenermaßen war ich bei RAMSYS mit einem sehr gut eingeführten Produkt und einer steigenden Nachfrage verwöhnt. Der Wechsel zur MBDA Deutschland zeigte mir neue Perspektiven auf und entfachte meine Lust auf neue Herausforderungen. Hier habe ich die Chance gute Business Cases zu präsentieren, neue Produkte an den Markt zu bringen und mehr auf Führungsebene zu agieren. Zudem brenne ich für die Zunft der Projektkaufleute und es erfüllt mich mit Stolz ein tolles Team zu führen, den Raum für einen konstruktiven Austausch zu schaffen und gemeinsam Best Practices mit der MBDA Group auszutauschen. Mein Team und ich sind nicht nur Deal-Maker, sondern auch die Co-Piloten der Programm- und Projektleiter während der Projektdurchführung. Genau dieser Mix macht mir Spaß. Und sind wir mal ehrlich, solche Positionen werden auch nicht häufig frei, da heißt es »Die Gelegenheit beim Schopfe packen«. Natürlich birgt diese Position auch große Verpflichtungen und Anstrengungen, die in Einklang mit einer sechsköpfigen Familie zu bringen sind. Diese Herausforderung habe ich aber gerne angenommen und möchte die engagierten und motivierten Frauen da draußen auch ermutigen dies zu tun, denn Frauen in Führungspositionen sind immer noch die Ausnahme, speziell in der Verteidigungsindustrie.

Wir befinden uns in einer Zeitenwende der Sicherheitspolitik. Der Ukraine-Angriff jährt sich und schon seit Jahrzehnten war die Bedeutung und Daseinsberechtigung unserer Industrie nicht mehr so prominent wie heute. Die Verteidigungsindustrie sowie die Luft- und Raumfahrt fasziniert mich schon seit jeher, obwohl sie als klassische Männerdomäne gilt. Ich war und bin leider häufig immer noch die einzige Frau im Raum, was mir oft viel Durchsetzungsvermögen abverlangt. Fehlender Respekt und Wertschätzung sowie viele unangebrachte Situationen in jungen Jahren haben mich abgehärtet und ein souveränes Auftreten gelehrt. Aber es gibt nicht nur Schattenseiten, als Henne im Korb steht man als Frau auch oft im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zudem gibt es viele Männer, die Frauen etwas zutrauen. Die Atmosphäre verändert sich meist zum Konstruktiven, wenn eine Frau am Verhandlungstisch Platz nimmt. Um auf den Punkt zurückzukehren: Warum es immer noch so wenig Frauen in Führungspositionen gibt. Leider hinken immer noch zu viele DAX-Konzerne mit einer »0«-Quote bei der aktiven Frauenförderung hinterher. Ich glaube jedoch auch, dass sich zu viele Frauen oft selbst im Weg stehen. Ihnen fehlt oftmals die nötige Portion Selbstbewusstsein und vor allem aber der Mut, sich dem beruflichen Wettbewerb zu stellen. Gleichzeitig fürchten sie, ihre Familie für den Beruf opfern zu müssen. Mein Ansatz war immer das Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten und durch mein Know-how und meinen Einsatz zu überzeugen. In meiner bisherigen Karrierelaufbahn kann ich eine durchaus wachsende Veränderung in der Chefetage erkennen, wir brauchen aber noch mehr engagierte und motivierte Frauen in allen Karriereleveln des Unternehmens. Hierzu müssen wir Frauen zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, statt in Konkurrenz zueinander zu stehen. MBDA hat gruppenweit die Zeichen der Zeit erkannt und sich ambitionierte Ziele auf die Agenda geschrieben, wie 30% Frauenanteil in unserer Belegschaft bis 2030 zu erreichen.

Auch in meiner Position als Leiterin Finanzen Battlefield & German Portfolio warten spannende Aufgaben auf mich. Das Profil der Projektkaufleute ist in unserer Branche einmalig. Sie sitzen wie eine Spinne im Netz, behalten stets den Überblick und betreuen ihre Projekte eigenverantwortlich von der Pike bis zur Bahre. Starke Persönlichkeiten, die vorausschauend über unsere Projektbudgets herrschen, werden uns zum gewünschten Wettbewerbsvorteil verhelfen. Des Weiteren müssen erfolgreiche Business Cases aufgesetzt und innovative, neue Produkte vermarktet werden.

Daher wünsche ich allen den Mut ihre Komfortzone zu verlassen. Nur dann wächst unsere Persönlichkeit, werden wir gefordert, erleben wir Neues, wächst die Erfahrung und unser Selbstvertrauen wird gestärkt. Und zu guter Letzt möchte ich nochmal auf die Frauenförderung aufmerksam machen. Ich selbst habe davon profitiert und wurde immer wieder von unterschiedlichen Mentoren auf meinem Weg unterstützt. Daher möchte ich alle Frauen ermutigen für ihre beruflichen Ziele und privaten Wünsche einzustehen.

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